Du bist vor nicht allzu langer Zeit zur KMH gekommen. Kannst du dich bitte kurz vorstellen und uns erzählen, was du getan hast, bevor du Teil unseres Teams wurdest? Mein Name ist René. Ich habe einen Abschluss als Diplom-Sozialwissenschaftler und spannend ist vor allem, dass ich seit vielen Jahren Musik- und Konzertfotos fotografiere. In diesem Zusammenhang war ich Anfang 2020 an der Gruppenausstellung „Footprints – Nachhaltige Geschichten“ in der KMH beteiligt. Die Ausstellung war der Abschluss eines Foto-Reportagekurses bei Ann-Christine Jansson am Photocentrum der Gilberto-Bosques-Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg.
Wir haben deine Leidenschaft für die Fotografie bei unserem nah_bar_festival sehen können. Manchmal lagst du sogar auf dem Boden und suchtest nach dem besten Blickwinkel. Kann es sein, dass das Fotografieren eines deiner Hobbys ist?
Ich habe immer viel Zeit und Engagement in das Fotografieren investiert. Ich bin bspw. am Blog berlinbeat.org beteiligt, habe aber über die Jahre auch zahlreiche Printpublikation gehabt. Die aktuellsten sind bspw. die Fotos für das 2020 erschienene Album von Gorilla Mask aber auch das Buch zu unserer Ausstellung „Footprints“.
Warum fotografierst du gerne?
Für mich bedeutet es, Musiker:innen die Hände zu reichen und gemeinsam etwas mit ihnen zu schaffen.
Sprichst du auch mit den Musikern, von denen du Fotos machst?
Ja natürlich! Ich spreche vor dem Konzert mit ihnen und den Organisator:innen, schon alleine wegen der Erlaubnis zum Fotografieren. Besonders die persönliche Verbindung ist mir sehr wichtig und häufig ergeben sich spannende Gespräche.
Fotografierst du bei jeder Art von Konzerten oder gibt es eine bestimmte Art von Musik oder eine Konzertgröße, die du am liebsten fotografierst?
Ich mache Konzertfotos von den Bands und Musikern, die ich normalerweise höre. Es gibt ein bisschen Abwechslung: von ausdrucksstarkem Jazz über experimenteller Popmusik bis hin zu Improvisationsshows. Ich fotografiere am liebsten in kleinen Clubs und Bars wie bspw. dem Schokoladen oder auch dem ehemaligen Club Bei Ruth.
Erzählen uns eine deiner Lieblingserinnerungen im Zusammenhang mit der Fotografie. Ich finde, jeder Moment hat etwas besonderes. Es kann schwierig sein, manche Momente besonders zu betonen und sie über andere zu erheben.
Du hörst auch gerne klassische Musik. Glaubst du, es gibt in der heutigen Welt einen Raum für klassische Musik?
Da bin ich mir sicher. Das ist ein musikalischer Bereich in dem ich immer viele neue spannende Entdeckungen mache. Meiner überschaubaren Erfahrung nach sind die Konzerthäuser in Berlin auch gut besucht.
Gibt es eine bestimmte Zeit oder einen Komponisten, den du gerne hörst und warum?
Ich kenne mich bestimmt nicht gut genug aus, um mich festlegen zu können. Momentan entdecke ich gerade den finischen Komponisten Sibelius.
Meine persönlichen Fragen
Wenn Du einer Person, die Deutsch lernt, einen Rat geben müsstest, welcher wäre das?
(Langes Lachen)...nicht aufgeben! Versuche es weiter! Es ist eine herausfordernde Sprache, also musst du es einfach jeden Tag versuchen und so wirst du immer besser.
Was würdest du bei einem Besuch in Berlin empfehlen?
Parks! Berlin ist auch für seine grünen Parks bekannt. Es gibt auch viele kleinere Parks rund um die KMH.
In was denkst du bist du besser als in anderen Menschen?
Ich bin besser ich selbst als andere Menschen.
Wenn du die Möglichkeit hättest, jede beliebige Person auf der Welt zu treffen, wen würdest du zum Abendessen einladen?
Susan Sontag. Sie war eine wichtige Denkerin und Schriftstellerin. Sie schrieb auch einige interessante Bücher über die Theorie der Fotografie, die ich beachtenswert finde.
Was hörst du heutzutage?
Bands, die ich höre, sind kleine Bands mit Sitz in Berlin. Das Tape-Label „Kitchen Leg Records“ veröffentlicht bspw. mit „Brabrabra“ eine spannende Band. Ich mag aber auch „Tipps für Wilhelm“ oder „Gorilla Mask“.
Was willst du auf diese Welt bringen?
In den letzten Jahren habe ich Reportagen über die Berliner Musikszene gemacht. Ich würde mich freuen, wenn die Leute es sich ansehen würden. Sie könnten dies unter www.footprints-reportage.de tun.
ENGLISH
You came to the KMH not a long time ago, could you please present yourself and say what did you do before becoming a part of our team?
My name is René. I have a degree in social science and it is particularly exciting that I have been taking photos of music concerts for many years. In this context, I was involved in the group exhibition “Footprints - Sustainable Stories” in the KMH at the beginning of 2020. The exhibition was the conclusion of a photo reportage course with Ann-Christine Jansson at the Photocentrum of the Gilberto-Bosques-Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg.
We could have seen your passion for photography in our nah_bar_festival. Sometimes you were even lying on the ground searching for a great angle of the scene. Is taking photos one of your hobbies?
Now it´s a hobby but it wasn´t always like that. I´ve been taking concert photos for 20 years now and I was working as a concert photographer (as I already mentioned). My photos were published in different magazines, books, on some LP´s too. I also have a blog called berlinbeat.org which I´m writing with my friend, Natalie.
Why do you like photography?
For me it represents giving musicians hands and doing something with musicians together.
Do you also talk to the musicians who you take pictures of?
Yes, of course! I talk to them and the organizers before the concert to get the permission for taking photos and also after the concert. Especially the personal connection is very important to me.
Do you take photos in every kind of concert or is there a specific type of music or a concert size you prefer to photograph?
I take concert photos of the bands and musicians I normally listen to. There is a bit variety, from expressive jazz to pop music or impro show. About the size, I rather take photos in small areas such as Berlin bars and clubs like, for example Schokoladen or Club Bei Ruth.
Tell us one of your most beloved memory while photographing.
I think it´s not about special moments because that would descriminate other moments. Every moment is so different and unique that it is impossible to pick just one.
You also like to listen to the classical music. Do you think there is a space for classical music in today´s world?
Of course there is! I can only speak about the situation in Berlin though. From what I have seen there is still a lot of people listening to the classical music, concert houses are full and there is a lot of variety in concerts.
Is there a certain period or a composer you like to listen to and why?
I don´t have a specific time period or a composer in mind. Some weeks ago I was in a concert listening to a Finnish composer Sibilius and I really liked it.
My personal questions
If you had to give an advice to a person learning German language, what would it be?
(Long laugh) ... keep trying! It is a difficult language so you just need to try every day and that is how you get better and better.
What would you recommend visiting in Berlin?
Parks! Berlin is famous for its parks, especially in the summer time. There are a lot of smaller parks around the KMH as well.
What do you think you are better in than other people?
I´m better in being myself than other people.
If you had the possibility to meet anyone in the world, whom would you invite for a dinner?
Susan Sontag. She was a really intelligent person, a journalist and philosopher. She wrote some interesting books about the theory of photography which influenced me.
What do you listen to these days?
Bands I listen to are small bands based in Berlin. The tape label "Kitchen Leg Records" is releasing an exciting band with "Brabrabra", for example. I also like „Tipps für Wilhelm“ or „Gorilla Mask“.
What do you want to bring to this world?
For the last years I was doing reportages of Berlin music scene. I would be happy if people would look at it. They could do so at www.footprints-reportage.de
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